Stadtteile
Von allen Städten und Gemeinden im Landkreis Konstanz ist Engen mit seinen Stadtteilen die Stadt mit der größten Gemarkungsfläche.
Die acht Stadtteile
Anselfingen
Mit Ernest von Anselfingen erschien 1100 ein Adelsgeschlecht, das sich nach dem Dorf benannte. Anselfingen gehörte immer zur Herrschaft von Hewen und teilte besitzrechtlich deren Schicksale. 1270 wurde dort eine Burg errichtet. Den Grafen von Lupfen diente die Burg auch als Raubritternest. 1639 wurde sie durch kaiserlich-bayrische Truppen eingeäschert. Von der Burganlage sind heute noch Reste erhalten. Mit der fürstlich-fürstenbergischen Herrschaft kam Anselfingen 1806 zum badischen Amt Engen. Der noch heute bestehende Hewener Hof wurde bereits im Jahre 1500 erwähnt. Zum 01.01.1975 wurde Anselfingen durch die Gemeindereform ein Stadtteil von Engen.
Anselfingen hat über 1.340 Einwohner, ist der zweitgrößte Stadtteil von Engen und liegt direkt am Fuße des Engener Hausberges Hohenhewen. Von der Almenhütte am Ortsrand von Anselfingen (Wanderparkplatz) kann der Hohenhewen auf einem ausgeschilderten Wanderweg bestiegen werden. Im Jahr 2000 hat Anselfingen ein neues schmuckes Bürgerhaus erhalten, das mit viel Engagement der Anselfinger Vereine und Bürger errichtet worden ist. In dem Bürgerhaus sind ein Veranstaltungssaal, Vereinsräume und der Kindergarten Anselfingen untergebracht.
Bargen
Das heutige Dorf geht auf eine Siedlung wohl der älteren Ausbauzeit zurück. Der Ort ist 1342 erstmals urkundlich erwähnt worden. Als Bestandteil der Herrschaft von Hewen wurde Bargen 1806 dem badischen Amt Engen eingegliedert, nach dessen Auflösung 1936 vorübergehend zum Landkreis Donaueschingen und 1939 wieder zum Landkreis Konstanz. Zu Bargen gehört die frühere Gemarkung Schopfloch mit mehreren Höfen, die zuletzt dem Reichsstift Petershausen gehörten und heute Privatbesitz sind. Bargen kam zum 01.07.1971 mit der Gemeindereform zu Engen.
In der Nähe Bargens wurden eine römische Villa und Hügelgräber der Hallstattzeit gefunden. Der Ort liegt mit seinen rund 280 Einwohnern idyllisch in einem herabziehenden Tal von Immendingen nach Engen, dessen Enge das Dorf längs der Straße entwickeln ließ.
Biesendorf
Biesendorf ist in der späten Ausbauzeit (nach 750) entstanden und wurde 1324 erstmals urkundlich erwähnt. Im 18. Jahrhundert hatte besonders die Erzgräberei (Bonerze) Bedeutung. Mit der fürstenbergischen Herrschaft von Hewen kam Biesendorf 1806 zum badischen Amt Engen, nach dessen Auflösung 1936 zum Kreis Donaueschingen und 1939 in den Landkreis Konstanz. Seit dem 01.12.1971 ist Biesendorf ein Stadtteil von Engen.
Mit seinen rund 190 Einwohnern ist Biesendorf der kleinste und nördlichste Stadtteil von Engen. Ruhig und überschaubar liegt das Örtchen unterhalb des Witthoh. Durch seine Höhenlage (ca. 800m) ist Biesendorf ein beliebtes Ausflugsziel zum Wandern oder einfach nur um die herrliche Aussicht zu genießen.
Im Winter ist auf dem Witthoh ein Skilift in Betrieb.
Biesendorf hat als einziger Ortsteil Engens noch einen Ortschaftsrat.
Bittelbrunn
Die Gemeinde selbst wird 1339 erstmals urkundlich erwähnt. In den großen Waldgebieten nördlich von Bittelbrunn befinden sich zahlreiche Hügelgräber der Hallsteinzeit. Am bekanntesten aber wurde Bittelbrunn durch die Ausgrabungen im Brudertal, wo der Petersfels und der Hohle Fels im Paäolithikum (12.000 v.Chr.) Stationen der steinzeitlichen Rentierjäger waren. Erst in den letzten Jahren wurden hierüber sehr interessante Grabungen durchgeführt, die Auskunft über die Lebensgewohnheiten der damaligen Höhlenmenschen geben sollen. Die Funde sind im Städtischen Museum Engen + Galerie zu besichtigen. Auf der Gemarkung Bittelbrunn befindet sich außerdem der Eiszeitpark .
Bittelbrunn wurde am 01.12.1971 Stadtteil von Engen.
Das rund 300 Einwohner zählende Dorf ist rund 3 km von Engen entfernt und liegt auf einem Hochplateau. Von dem Dorf ist die Aussicht wunderschön über den gesamten Hegau und auf die Alpen. In Bittelbrunn steht den Vereinen und Bürgern die Petersfelshalle für ihre kulturellen und sportlichen Aktivitäten zur Verfügung. Viele Jugendliche halten sich im Rahmen ihrer Freizeiten im Bittelbrunner Schlößle auf, das eine ideale Unterkunft bietet.
Neuhausen
Im Mittelalter stand in Neuhausen eine Burg und eine alte Kirche aus fränkischer Zeit. Mit dem Amt Engen kam Neuhausen 1936 zum Landkreis Konstanz. Seit dem 01.01.1975 ist Neuhausen ein Stadtteil von Engen. Neuhausen mit rund 660 Einwohnern ist von Engen durch das Naturschutzgebiet Schoren getrennt, in welchem eine interessante und überaus reiche Flora ihre Standorte hat.
Das milde Klima auf dem Südhang des Schorens bescherte Neuhausen eine fruchtbare Lage und so hatte der Neuhauser Weinbau einmal einen guten Ruf. Wie auch in den anderen Ortsteilen sorgen hier zahlreiche Vereine für ein lebendiges Ortsgeschehen. Die Anbindung an die halbstündig verkehrende S-Bahn "Seehas" ist durch den südwestlich von Neuhausen liegenden Bahnhof Neuhausen-Welschingen bestens gewährleistet.
Stetten
Der höchstgelegene Punkt der Gemarkung Stetten mit 869 m ist das "Stettener Schlößle", die Ruine der einstigen Burg Neuhewen. Stetten wurde 1236 erstmals urkundlich erwähnt. Mit der Burg Neuhewen wurde Stetten bereits im Jahre 1315 aus der Herrschaft Hewen herausgenommen und wurde österreichisch, später fürstenbergisch und kam 1806 zum badischen Amt Engen. Stetten ist durch die Gemeindereform seit 01.01.1975 ein Stadtteil von Engen geworden.
Stetten hat über 240 Einwohner und liegt im nördlichsten Teil des Hegaus, schon fast ein Ausläufer des Schwarzwaldes. Bei guter Witterung hat man eine herrliche Sicht über den gesamten Hegau, den Bodensee bis hin zum beeindruckenden Alpenpanorama.
Im schneereichen Winter lädt eine Loipe zum Wintersport ein. Durch Stetten verläuft die Landstrasse von Engen ins Aitrachtal nach Leipferdingen.
Auf der Kammhöhe verläuft nicht nur die europäische Rhein-Donau-Wasserscheide, sondern auch eine eindeutige Landschafts- und Klimagrenze. Kammwanderungen auf dieser in 800 m Höhe verlaufenden Grenze sind wegen der faszinierenden Aussicht sehr lohnend. In der Nähe von Stetten an der L191 liegt auch der bekannte Aussichtspunkt "Hegaublick".
Welschingen
In der Geschichte tritt Welschingen erstmals 752 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster St. Gallen auf. Im Jahr 2002 kann Welschingen somit sein 1250-jähriges Bestehen feiern. Welschingen, das immer zur Herrschaft Hewen gehörte, kam mit dieser 1806 zum badischen Amt Engen. Im Jahre 1808 brannte ein großer Teil des Dorfes ab. Seit dem 01.01.1975 ist Welschingen der größte und südlichste Stadtteil Engens mit über 1.600 Einwohnern. Hoch ragt der Hohenhewen über Welschingen, geologisch interessant erschlossen durch zwei im vorigen Jahrhundert niedergegangene Bergrutsche. Bis hinüber nach Neuhausen ist das Tal mit Kies ausgefüllt, das die Gletscher am Ende der Eiszeit ablagerten.
Mit einigen Geschäften ist die örtliche Nahversorgung der Einwohner gesichert. Öffentliche Einrichtungen wie Kindergarten, Grundschule und Hohenhewenhalle ergänzen das Angebot. Zahlreiche Firmen haben sich im Gewerbegebiet Welschingen zwischen den Bahngleisen und dem Ort angesiedelt. Gemeinsam mit Neuhausen hat Welschingen einen eigenen S-Bahn-Anschluss. Der Ort ist verkehrsmäßig sehr günstig erschlossen und bietet günstige Voraussetzungen für die Ansiedlung weiterer Industrie- und Gewerbebetriebe. Mit dem Innovationszentrum Engen bietet die Stadt seit dem Jahr 2000 Existenzgründern in Welschingen eine kostengünstige Starthilfe.
Zimmerholz
Zimmerholz liegt zwischen Steilhängen in einem romantisch anmutenden Talkessel an der Strasse von Engen nach Stetten. Erstmals wurde Zimmerholz 965 neben anderen Orten mit Besitzungen genannt, die Graf Kuno von Öhningen seinem dortigen Kloster schenkte und die damals Kaiser Otto I. und nach ihm 1166 Friedrich Barbarossa bestätigte. Das Taldorf, in dem einst eine Burg stand (erste urkundliche Erwähnung 1251), deren Ritter Dienstmannen der Herren von Hewen waren, wurde nicht durch geschichtliche Ereignisse bekannt, vielmehr durch den Zimmerholzer Muschelkalk, eine Formation der sogenannten Juranagelfluh.
Nach der Überlieferung sollten die Vorkommen dieses Gesteins auf dem Kienerberg und Kapf schon vor Jahrhunderten ausgebeutet worden sein und gaben Bausteine für viele alte Bauwerke im Hegau und im Bodenseegebiet. Die romanischen Säulen in der Stadtkirche Engen sollen aus Zimmerholz stammen.
Die weitesten Versandwege machten Zimmerholzer Steinblöcke nach Hamburg und Amsterdam. Bis in die Zwanzigerjahre waren diese Steinbrüche gute Verdienstquellen. Für Geologen sind sie heute noch Fundgruben von Versteinerungen von Wassertieren der alten Molassemeere. Als Bestandteil der Herrschaft Hewen kam Zimmerholz 1806 zum badischen Amt Engen, bei dessen Auflösung 1936 zum Kreis Donaueschingen und 1939 zum Landkreis Konstanz. Zimmerholz wurde zum 01.01.1975 Stadtteil von Engen und hat über 320 Einwohner. Vier Vereine, die im Bürgerhaus über geeignete Räume verfügen, sorgen in Zimmerholz für ein reges Vereinsleben. Einmal pro Jahr findet auf dem Dorfplatz das Dorfplatzfest mit den Zimmerholzer Vereinen statt. Hüttenzauber kann in der sich oberhalb des Ortes befindlichen Zimmerholzer Berghütte erlebt werden. Die Anmietung erfolgt über den Touristik Engen e.V.